Original: Why men don't listen and women don't read maps
Autoren: Allan & Barbara Pease
Seiten: 388
Verlag: Ullstein
Genre: Sachbuch
Verfilmt mit Jessica Schwarz und Benno Fürmann
Inhalt:
Schon lang wird gefordert, dass Mann und Frau gleich zu behandeln sind, weil sie sich nicht voneinander unterscheiden. In diesem Buch schildert das Ehepaar Pease, dass es eben doch Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt. Warum schalten Männer den Fernseher aus wenn das Telefon klingelt, aber Frauen nicht? Warum werden so viele Männer Ingenieur, Pilot oder Mechaniker, aber nicht Erzieher oder Lehrer für Deutsch und Englisch? Diese und weitere Fragen werden in dem Buch beantwortet, gespickt mit wissenschaftlichen Erkenntnissen über uns und unsere Vorfahren.
Meine Meinung:
Ich war mir nicht so sicher was ich von dem Buch erwarten soll, denn eigentlich bin ich kein Fan von Ratgebern. Irgendwie klang der Inhalt aber ganz lustig und wenn man dieses Buch sogar verfilmen kann, kann es ja nicht allzu trocken sein. Da man es wunderbar nebenher lesen kann, habe ich es dann doch begonnen und war anfangs auch sehr begeistert.
Schon zu Beginn wird dem Leser klar gemacht, dass die Autoren die Meinung vertreten, dass die nicht wegzudiskutierenden Unterschiede zwischen Mann und Frau gut und richtig sind.
„Nur wenn wir die Unterschiede zwischen Frau und Mann verstehen, können wir wirklich damit beginnen, unsere gemeinsamen Stärken auszubauen, statt unsere individuellen Schwächen zu pflegen.“ (S.20)
„Die Gleichheit von Männern und Frauen ist eine politische beziehungsweise ethische Angelegenheit, die Frage nach dem grundlegenden Unterschied zwischen ihnen eine wissenschaftliche.“ (S.30)
Einige der angeführten Argumente und Gedanken fand ich wirklich sehr gut, weil es nun mal so ist, dass Männer und Frauen unterschiedliche körperliche und kognitive Voraussetzungen mitbringen. Das kann man nicht bestreiten und auch nicht von heute auf morgen ändern. Allerdings hatte ich dann manchmal das Gefühl, dass man es sich zu einfach macht. Wenn man immer das Argument anführt, dass Frauen eben eine geringere Logikkompetenz haben und ihre räumliche Wahrnehmung nicht so gut ist wie die der Männer und dass sie deshalb nicht Pilot werden oder Fluglotse, dann strengt sich doch keiner mehr an. Man kann dann alles so schön auf die Voraussetzungen schieben, die der Körper mitbringt oder eben nicht, aber ich als individuelle Person bin nicht mehr Verantwortlich für mein Handeln. Wenn ich dann nicht Fluglotsin sondern Erzieherin werde, dann liegt das daran das ich eine Frau bin und nicht daran, dass ich einfach zu wenig gelernt habe und deswegen nicht die Ausbildung als Fluglotse machen kann.
Ansonsten fand ich es schade, dass einige Aspekte sehr oft wiederholt wurden. Das ist aber vermutlich der Tatsache geschuldet, dass dieses Buch nicht zum von vorn bis hinten Lesen gedacht ist, sondern eher fürs zwischendurch und immer mal wieder Lesen. Außerdem muss man immer im Hinterkopf behalten, dass das Buch von 1998 ist, also fast 20 Jahre alt. Bei der Thematik ist das eine lange Zeit und ich kann mir denken, dass einige Erkenntnisse mittlerweile schon wieder überholt und neue hinzugekommen sind. Insofern sind nicht alle Argumente zeitgemäß.
Fazit:
Ein unterhaltsames Buch zum zwischendurch Lesen, für Männer und Frauen geeignet, die ihren Partner besser verstehen wollen. Sicher auch interessant für Singles, die sich für humorvolle Fakten um das Thema der Mensch und seine Gewohnheiten interessieren.
So, komm ich noch schnell vorbeigehopst, bevor ich den "Gemeinsam Lesen"-Post für morgen vorbereite ... :)
AntwortenLöschenDas Buch ist eigentlich ein Ratgeber und wurde verfilmt? Habe ich auch noch nie gehört, interessant!
Wie genau meinst du das mit "... dann strengt sich doch keiner mehr an."? Ich hätte das jetzt so verstanden, dass Männer eher Berufe ergreifen, in denen gute räumliche Wahrnehmung gefragt ist - einfach weil, die Vorstellung, so einen Beruf wie Pilot zu ergreifen, 'einfacher' ist oder dass Mann sich vorstellen kann, dass es einfach mehr Spaß machen würde, als der Beruf des Erziehers. - Und dass eben genau das, das typisch Männliche ist, diese naturgegebene Affinität zu Berufen, die diese typisch männlichen Eigenschaften fordern?
Schade, bei Ratgebern mit wissenschaftlichen Fakten ist es ja meist so, dass es dann nach 20 Jahren wirklich schon neuere Erkenntnisse gibt, und man das Gefühl haben muss, etwas Aktuelles zu verpassen ...
Aber humorvolle Fakten klingt doch ganz gut, wenigstens war es nicht trocken hochwissenschaftlich geschrieben. Naja, das Cover lässt ja auch vermuten, dass man auch ein wenig zum Schmunzeln kommt. ;) Wirst du dir den Film ansehen?
Alles Liebe ♥
Na ja ich würde es als Ratgeber bezeichnen, aber vielleicht es ist es auch eher ein humorvolles Sachbuch?! Das ist ja immer Ansichtssache.
LöschenAlso es ist so, dass Männer eher Berufe ergreifen die ihre Fähigkeiten entsprechen, also logisches und räumliches Denken usw. also Pilot, Ingenieur und so und deshalb sind sie in diesen Berufen auch besser, weil eine Frau einfach nicht diese Fähigkeiten hat, die ein Mann hat. Aber es wirkte teilweise einfach, als muss eine Frau gar nicht erst versuchen Pilotin zu werden, weil sie nicht so logisch denken kann wie Männer und deshalb für den Beruf weniger geeignet ist als ein Mann. Wenn man diese Meinung verbreitet, dann muss sich eine Frau gar nicht mehr anstrengen, weil sie eh keine Chance hat Pilotin zu werden - sie bringt ja die Fähigkeiten nicht mit. Das find ich aber falsch. Es mag ja grundsätzlich so sein, dass Männer (weil sie früher die Jäger waren) einfach kognitiv besser geeignet sind ein Flugzeug zu fliegen, aber das heißt ja nicht im Umkehrschluss, dass Frauen das nicht können. Ich hatte einfach teilweise das Gefühl, dass mir als Frau unterschwellig erzählt wird, dass ich besse Erzieherin werden soll, weil das eher meinen Fähigkeiten entspricht.
Ich weiß noch nicht. Kaufen werde ich ihn mir denk ich nicht, aber wenn ich ihn mal in der Bücherei ausleihen kann oder so bestimmt.