Montag, 18. Mai 2015

Rezension ~ In einer regnerischen Nacht

Titel: In einer regnerischen Nacht
Originaltitel: Mercy
Autor: Jodi Picoult
Seiten: 512 Seiten
Verlag: Piper
Genre: Roman




Inhalt:
Cam und Allie MacDonald leben in dem kleinen Ort Wheelock in Massachusetts. Fast die gesamte Dorfbevölkerung stammt aus einem Dorf in Schottland ab, sodass in Wheelock noch immer die Regeln des schottischen Clans gelten. Cam ist der Clanchef und als solcher auch der Polizeichef des Ortes. Als sein Cousin Jamie seine Frau Maggie tötet, da diese schwerkrank ist, findet sich Cam in einem Konflikt wieder. Seine Frau Allie findet Jamies Tat nicht falsch, doch Cam muss seiner Rolle als Polizeichef gerecht werden und Jamie festnehmen.

Meine Meinung:
Jodi Picoult schreibt immer über spezielle Themen, was ihre Bücher zu einem besonderen Leseerlebnis macht. In diesem Buch sollte es laut Klappentext um Euthanasie gehen, was ich sehr interessant finde. Letztendlich geht es doch mehr um die Ehe zwischen Allie und Cam, was mich enttäuscht hat.

Ich habe nur sehr schwer in die Geschichte gefunden, weil sich die Handlung über weite Strecken sehr zieht. Seite um Seite habe ich gelesen und nie ist etwas Großes passiert, es blieb alles so grau und trist und fad wie es das Cover schon andeutet. Auch die Charaktere blieben mir sehr fremd, erst gegen Ende konnten mir Allie und Cam Emotionen entlocken, aber es waren keine guten.

Wie schon angedeutet hatte ich thematisch eher etwas über Sterbehilfe erwartet, über die Gründe warum Jamie seine Frau getötet hat, was er dabei gedacht und gefühlt hat, was in Maggie vorging und auch was andere Menschen über seine Tat denken. Ich hätte einfach gern unterschiedliche Blinkwinkel auf das Problem gehabt, so wie man es aus anderen Picoult Büchern kennt. Zwar erfährt man etwas über Jamies Tat und bekommt auch einige Gedanken zum Thema mit, mir war es aber viel zu wenig. Meiner Meinung nach wird die Sterbehilfe-Problematik einfach von den Problemen in der Ehe von Allie und Cam überdeckt, die erst so richtig zu Tage treten, als Cam Jamie festnimmt.

Außerdem verrät der Klappentext sehr viel, obwohl das fast nicht stört, Spannung ist eh nicht da. Zusätzlich ist er auch nicht ganz richtig und weckt völlig falsche Erwartungen. Meine Inhaltsangabe ist da sicher nicht besser, da ich es sehr schwer finde den Inhalt des Buches zu beschreiben, aber ich würde mal behaupten ich spoiler zumindest nicht ;) Noch eine Bemerkung zum deutschen Titel: Warum der gewählt wurde weiß ich nicht, Maggie wurde am Morgen getötet und soweit ich mich erinnere hat es auch nicht geregnet, aber nun ja. Auf Englisch heißt das Buch „Mercy“, also Gnade. Es ist zwar weniger individuell, aber wenigstens passend.

Fazit:

Ich bin richtig enttäuscht von diesem Buch, dabei ist die Autorin wirklich toll. Die Thematik Sterbehilfe wird leider nicht so viel aufgegriffen wie ich es mir gewünscht hätte, die Handlung zieht sich sehr und die Charaktere konnten auch nicht bei mir punkten. Schade.

4 Kommentare:

  1. Dass es für dich eher ein Flop war, weiß ich ja nun schon. ;) Dann kann unser nächstes Buch ja eigentlich fast nur besser werden, oder? Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf diese Neuerscheinung. :-)

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    1. Schlimmer geht (n)immer. Halt es wie du willst.^^ Aber eigentlich MUSS es besser werden. Geht ja gar nichts anders.

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  2. Ich habe von Jodi Picoult bisher nur "Beim Leben meiner Schwester" gelesen und war davon furchtbar enttäuscht und zwar so sehr, dass ich nichts mehr von der Autorin lesen möchte.
    Deine Rezension bestätigt mich, dass das eine gute Entscheidung war. Ich hatte auch den Eindruck, dass Jodi Picoult sich in "Beim Leben meiner Schwester" nicht so stark den wichtigen (moralischen) Themen widmet, wie die Thematik es erfordert, was ich gerade bei solchen Büchern dann wirklich blöd finde.

    Liebe Grüße,
    Lyrica

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    1. Das subbt bei mir auch schon lange. Sehr lange. Ist mir zu traurig, deshalb hab ich das noch nicht gelesen.

      Na, da musst du doch auch nicht meine schlechte Rezension lesen. Lies mal die von "Die Macht des Zweifels", das hat mir richtig richtig gut gefallen.
      Okay, dann verstehe ich deine Abneigung natürlich. Aber es wundert mich schon ein bisschen, dass Picoult da nicht so drauf eingeht, denn sie ist ja gerade bekannt dafür sich sehr speziellen Themen zu widmen.
      Vielleicht findest du ja doch noch Gefallen an einem anderen Buch von ihr, genug Auswahl gäbe es ja ;)

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