Titel: Die Schmetterlingsinsel
Autorin: Corina Bomann
Seiten: 561
Verlag: Ullstein
Genre: Roman, Familiengeheimnis
Inhalt:
Als ihre Ehe zerbricht, steht die junge Berliner Anwältin Diana Wagenbach völlig allein da. Im Nachlass ihrer liebsten Tante findet sie das vergilbte Foto eines verwunschenen Hauses. Davor eine junge Frau. Ist es Dianas Ururgroßmutter, die einst in Ceylon lebte? Hals über Kopf macht Diana sich auf die Suche nach ihren Wurzeln in dem fremden Land am anderen Ende der Welt. Dort stößt sie auf eine geheimnisvolle Prophezeiung, die das Schicksal ihrer Familie für immer veränderte, eine verbotene Liebe, die niemals endete, und auf ihre eigene Bestimmung ... (Klappentext laut Verlag)
Meine Meinung:
Ich lese nicht sehr häufig Familiengeheimnis-Geschichten, aber hier haben mich der Titel und vor allem das wunderschöne Cover gleich angesprochen.
Wie es in dem Genre üblich ist, wird die Geschichte von zwei Seiten beleuchtet. Einmal begleitet man Diana, die darauf brennt das Familiengeheimnis zu lüften. Warum wurde ihre Ururgroßmutter Grace enterbt, warum wurde ihre Großmutter nicht in der Familiengruft beigesetzt, welche Schuld hat die Familie auf sich geladen?
Man erlebt aber auch die Vergangenheit hautnah mit, denn immer wieder gibt es Kapitel die zur Zeit der Ururgroßmutter spielen. So erfährt man eben direkt das, was Diana mühsam zusammenpuzzeln muss. Anfangs hat mir das ein bisschen Probleme bereitet, weil ich vergessen habe, dass ich mehr Wissen habe als Diana, was ihre Familiengeschichte anging. Wenn sie sich dann so manche Fragen gestellt hat, konnte ich das nicht nachvollziehen und dachte immer es sei doch alles total logisch. Ist es natürlich auch wenn man die Kapitel aus Grace Sicht kennt.
Interessanterweise war es bei mir auch so, dass ich anfangs die Kapitel aus Dianas Sicht lieber gelesen habe, als die aus der Sicht von Grace. Je weiter die Geschichte allerdings fortgeschritten ist, desto schwieriger fiel es mir, wieder aus dem Sri Lanka des 19. Jahrhunderts aufzutauchen.
Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen, vor allem Grace mochte ich sehr gern und die beiden männlichen Protagonisten aus Gegenwart und Vergangenheit. Noch besser als die Charaktere hat mir aber eigentlich der ganze Rest gefallen. Die Handlung war zwar zwischendurch an kleinen Stellen etwas langatmig, aber das ging immer sehr schnell vorbei. Mir hat das Thema wirklich gut gefallen und auch die Landschaft in der die Geschichte spielt. Grace und ihre Schwester Victoria wandern 1887 mit ihren Eltern nach Sri Lanka aus, da sie dort eine Teeplantage führen. Die Beschreibung von Sri Lanka hat mir so gut gefallen, gerade weil sie so wohl dosiert war. Ausufernde Beschreibungen der Landschaft sind zwar gut und schön, so kann man sich ein Bild machen auch wenn man noch nie dort war, aber es lenkt doch von der wesentlichen Geschichte ab und man will ja keinen Reisebericht lesen. Hier konnte ich mir die Umgebung gut vorstellen und hatte ein klares Bild von dem Anwesen vor Augen, zwar ohne jedes Detail, aber das war auch nicht nötig. Außerdem erhält man öfter kleine Informationen über den Teeanbau, aber auch über die Situation in Sri Lanka, über den Konflikt zwischen Singhalesen und Tamilen. Hier möchte ich betonen, dass es wirklich nur Randbemerkungen sind, die gut in die Geschichte passen, aber gleichzeitig nicht vom eigentlichen Genre ablenken sondern die Handlung authentisch untermalen.
Ich habe große Lust jetzt selbst nach Sri Lanka zu reisen und mir diese Plantage anzuschauen. Außerdem hatte ich beim Lesen permanent Lust auf Tee, aber leider vertrage ich den bei Temperaturen über Null nicht so gut :D
Fazit:
Ein Familiengeheimnis rund um eine englische Familie auf einer sri lankischen Teefarm. Die Charaktere waren toll, die Handlung und vor allem die Beschreibung der Landschaft noch besser. Die Verknüpfung zwischen Gegenwart und Vergangenheit hat mir gut gefallen. Tolles Buch!
Mittwoch, 27. Mai 2015
2 Kommentare:
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Oh, oh, oh!! *auf und ab hüpf* Eine Familiengeheimnisgeschichte?? Dafür bin ich IMMER zu haben. Gerade erst habe ich ja wieder einen deratig tollen Roman von Lucinda Riley ausgelesen.^^
AntwortenLöschenStimmt! - Der Klappentext ist klasse, das Cover sowieso und deine Rezension ist ein weiteres überzeugendes Argument, sodass ich zu dem Schluss komme: das Buch muss ich auch lesen!! (Startschwierigkeiten mit der Autorin hin oder her.^^)
Ich find das ja auch immer so toll, welche exotischen Länder in diesen Familiengeschichtenbüchern eine Rolle spielen. Ich meine, von Sri Lanka liest man nun ja auch nicht alle Tage. In "Die Mitternachtsrose" war es Indien, in "Das Orchideenhaus" Thailand und in "Die sieben Schwestern" habe ich einen Abstecher nach Rio de Janeiro nach Brasilien gemacht. ;D
Alles Liebe ♥
Ja, das dachte ich mir doch ;) Könnte mir gut vorstellen, dass es was für dich ist.
LöschenDa bist du aber auch schon weit rum gekommen. Zu Schade, dass Philly die Buch-Bonusmeilen Dingsda Challenge nicht mehr macht, da hätten wir ja ordentlich gesammelt :D