Autorin: Marie-Christin Rapp
Seiten: 85 (geschätzt)
Verlag: -
Genre: Briefroman, Liebe
Inhalt:
Melina, 22 und kurz vor Ende ihres Studiums, erhält einen Brief von einem ihr unbekannten Mann. Er stellt sich ihr als Ben vor, 20 Jahre alt, Medizinstudent. Ben hat Melinas Namen aus einer Liste ausgewählt, um ihr im Rahmen eines Kommunikationswissenschaftlichen Projekts zu schreiben und ihre Antwort zu analysieren. Natürlich vermutet Melina hinter seinem Brief eine billige Anmache und ist nicht bereit Bens Worten zu glauben, doch irgendwie entfalten sie eine ganze eigene Magie und sie antwortet dem mysteriösen Ben.
Meine Meinung:
Dieser Brief-Roman hat mich thematisch sehr angesprochen, aber da ich ja so meine Probleme mit kürzeren Geschichten habe, wollte ich ihn mir erst nicht kaufen. Glücklicherweise habe ich es dann bei einem Gewinnspiel gewonnen und so doch die Chance es zu lesen.
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog aus Melinas Sicht (und endet mit einem Epilog aus ihrer Sicht), der Rest besteht aus Briefen die sich Ben und Melina schreiben. Ben war mir von Anfang an sympathisch, die Wortwahl in seinem ersten Brief hat mich gleich überzeugt. Es ist sehr schwierig die richtigen Worte zu finden, wenn man jemandem vollkommen Fremdes schreibt. Bens Worte haben aber wirklich sehr gut gepasst.
Melina hat hinter Bens Brief schlechte Absichten gewittert und ihm nicht abgenommen, dass er diesen Brief für ein Projekt schreibt. Entsprechend bezeichnet sie ihn als Perversen oder Widerling, was durchaus eine authentische Reaktion ist. Trotzdem konnte ich ihr ihre Worte einfach nicht abnehmen. Keine Ahnung warum das so war, aber für mich wirkte ihr erster Brief völlig gestellt. Auch im Prolog beschreibt sie, dass die Briefe „der Anfang vom Ende“ waren. Diese Metapher wird zwar im Epilog erklärt, ich fand sie persönlich aber nicht sinnvoll. Später mochte ich dann aber auch Melina.
Insgesamt entwickelt sich die Beziehung zwischen Melina und Ben sehr schnell, vor allem am Ende geht es fast Schlag auf Schlag. Dieses Gefühl wird verstärkt dadurch, dass man durch die Briefe einfach viel schneller liest als bei einem Fließtext. Einerseits passt das ein bisschen zu den Charakteren, da sie schon sehr extrovertiert und auch gar nicht schüchtern oder vorsichtig sind, aber auf der anderen Seite ging es für mich als Leser schon sehr schnell.
Die Sprache hat mir sehr gut gefallen und sie war auch super an das Medium Brief angepasst. Handschriftlich drückt man sich einfach ganz anders aus, als wenn man eine SMS oder Mail schreibt. Für mich, als jemanden der sehr gern Worte im Allgemeinen mag, waren diese Briefe einfach sehr schön zu lesen, eben weil sie weder besonders hochtrabend waren, noch weil sie so dem Chatstil entsprochen haben. Sie waren einfach sehr authentisch.
Große Kritikpunkte gibt es für mich nicht, aber mehrere Kleinigkeiten, weshalb ich dann letztendlich doch nur vier Sterne gebe. Dafür das Melina und Ben gerade erst Anfang 20 sind, Siezen sie sich sehr lang. Da auch unter Studenten nicht gesiezt wird und sie daher sozusagen in dem „Du-Modus“ drin sind, hätte ich erwartet das sie sich schneller duzen. Außerdem findet sich vor jedem Brief eine Angabe, wieviel Zeit vergangen ist. Hierbei hätte ich mir statt „Zwei Tage später“ lieber ein Datum gewünscht, um den kompletten Zeitrahmen überblicken zu können und nicht nur einen Bezug zum letzten Brief zu haben.
Fazit:
Eine süße Liebesgeschichte, die sich sehr schnell lesen lässt. Der Brief als Medium in der heutigen technologisierten Welt hat mir gut gefallen. Allerdings ging es insgesamt ein wenig schnell.
Huhu, das Buch hast du bei mir gewonnen oder? Schön, dass es dir gefallen hat.
AntwortenLöschenIch hab dich übrigens getaggt und hoffe, du hast Lust darauf
Viele liebe Grüße
http://nellysleseecke.blogspot.de/2015/04/tag-versatile-blogger-award.html
Hallo Nelly,
Löschengenau das Buch hab ich bei dir gewonnen :)
Danke dir, ich mach auf jeden Fall mit. Wahrscheinlich nächste Woche Donnerstag ;)
Grüße