Sonntag, 25. Januar 2015

Rezension ~ Dirty Business

Titel: Dirty Business - Jetzt wird abgerechnet
Autor: Moritz Hohenberg
Seiten: etwa 79 Print-Seiten
Verlag: Chaterhouse/Carlisle& Shepard - Publishing LLC
Genre: Gay-Romance, Erotik




Inhalt:
Chris ist erfolgreicher Geschäftsmann und obwohl er fast ausschließlich für die Arbeit lebt, hat er doch gewisse Bedürfnisse. Während einer Geschäftsreise lernt er den attraktiven David kennen, doch wie so oft sagt die äußere Hülle nichts über deren Inhalt aus. 

Meine Meinung:
Ich habe das Ebook vom Autor geschenkt bekommen, nachdem ich bei einer Verlosung zu dem Buch kein Glück hatte. Irgendwie habe ich wohl verdrängt, dass Dirty Business nur 79 Seiten hat, sonst hätte ich mich bei der Verlosung nicht beworben, denn mal wieder hat mich die Länge oder viel mehr die Kürze gestört.

Bei so wenig Seiten wird man einfach in eine Szene geworfen und spart sich das ganze Drumherum, was ja nicht immer schlecht sein muss. Meistens gibt es nicht mal viele Erklärungen zu Personen und ihrem Hintergrund, was mich schnell stört. Das war hier aber nicht der Fall, weshalb mich die Kürze am Anfang gar nicht so sehr gestört hat. Man erfährt etwas über Chris, seine Karriere und seine Situation. Für viele gehört das wahrscheinlich nicht in eine Kurzgeschichte, ich mochte das aber, da ich so einen besseren Draht zu Chris hatte. 

Was mich dann eher gestört hat ist, dass alles so wahnsinnig schnell geht. Ich finde das Thema sehr interessant und gerade heute wo es unglaublich viele solcher Mega-Konzerne gibt, ist es ja auch aktuell und daher nicht langweilig. Es wäre also durchaus Potential für etwas Längeres meiner Meinung nach. (An so einer Stelle frage ich mich dann immer warum die Autoren sich so kurz fassen. Können sie nur Kurzgeschichten? Wollen sie nur Kurzgeschichten? Will der Leser nur Kurzgeschichten? Ich frage mich das ernsthaft!)

Chris war mir als Charakter leider überhaupt nicht sympathisch, außer die ersten paar Seiten vielleicht. Er erfüllt für mich das typische Bild eines Geschäftsmannes. Er denkt nur an die Firma, hat kein Privatleben und seine Angestellten sind ihm scheißegal. Natürlich denkt nicht jeder Geschäftsmann so, das ist mir klar, aber ich finde persönlich Chris ist ein wandelndes Klischee. Ich versteh einfach nicht wie man so arbeitswütig sein kann, dass sogar der Sekretär für einen in den Kalender einträgt wann man ins hauseigene Fitnessstudio geht und wann der nächste Vorsorgetermin ist. Außerdem scheint mir Chris sehr sprunghaft zu sein, denn im Flugzeug schwärmt er noch von seinem Sekretär Aaron, während er anschließend im Hotel vor Davids Zimmertür steht und ihn als potentiellen Traummann betrachtet, nur um sich später wieder Aaron zuzuwenden, als David sich als totale Niete entpuppt. Entweder er ist in Aaron verknallt (selbst wenn der unerreichbar, weil vermeintlich hetero ist) oder eben nicht!

Zu David lässt sich nur sagen, dass er ein echtes Arschloch ist, was aber kein Problem ist. In jeder Geschichte sollte es gute und böse Charaktere geben, sympathische und unsympathische. In der Realität sind schließlich auch nicht alle Menschen gleich. 

Aaron bleibt leider viel zu blass. Chris schwärmt zwar sehr von ihm, aber ich hätte ihn gern noch mehr in Action erlebt, wie er so tickt und was ihn ausmacht. 

Fazit:
Hauptperson Chris ist ein typischer Geschäftsmann, mit dem ich gar nichts anfangen konnte. Die Handlung hätte für mich Potential für einen längeren Roman gehabt, leider wurde alles auf unter 100 Seiten abgearbeitet. Da der Schreibstil aber echt angenehm ist, hätte mir die Geschichte auf mehr Seiten ganz sicher besser gefallen.

2/5 Punkten

8 Kommentare:

  1. Hallo Julia,

    danke für deine vielen lieben Kommentare <3 Also "Das Schweigen der Lämmer" würd ich trotz der Hannibal "Prägung" einmal versuchen, einfach weil die Geschichte an sich sehr interessant ist und man brutalere Szenen schnell verschmerzt. Deine Bedenken zu "Das Ungeheuer" kann ich jedoch schon füttern, da dieses Buch wirklich sehr ernst und schwer ist.

    Zwecks meines schwarzen Hintergrunds; ja, ich kann gut verstehen, dass es für deine Augen weniger angenehm ist, ich hab auch schon öfters überlegt, ob ich nicht das Design wechseln sollte. Insgesamt habe ich jedoch gemischte Wünsche meiner Leser bekommen, also manche finden weiß auf schwarz irgendwie doch angenehm. Daher konnte ich mich bisher noch nicht recht entschließen :/ vor allem, da dieses Design ja irgendwie nach so langer Zeit ein wenig zum Markenzeichen des Blogs geworden ist :D Aber danke für deine Rückmeldung :) Ich weiß gerne woran ich bin.

    Zu deiner Rezension; 79 Seiten sind halt wirklich seeehr wenig für eine halbwegs dichte Geschichte, ich denke, da hätte jedes Buch bei mir vornherein einen Minuspunkt. Ich lese zwar schon mal gerne Kurzgeschichten, allerdings sind die dann wirklich kurz, also so max. 10 Seiten. Kurzgeschichtensammlungen mag ich dabei weniger.

    Immerhin scheinen die Figuren dieses Mal nicht zu viel Sex gehabt zu haben, oder? hehe :D

    Liebe Grüße!

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    1. Hallo Misty,

      jetzt hast du ja sogar einen Nachnamen ;)
      Ja, ich denke, ich setze das mal auf die Wunschliste und dann mal sehen.

      Es ist auf jeden Fall ein Markenzeichen und es passt wirklich hervorragend zu deinem Blog. Ein quietschrosa Hintergrund würde gar nicht zu deinem ... ich sag mal "Motto" passen. Oder Thema. Wie auch immer. Da ich ja eh den meisten Blogs per Mail folge, ist das auch bei dir nicht so ein Problem, dass der Hintergrund schwarz ist.

      Meins ist das wirklich nicht, wie ich ja jetzt öfter festgestellt habe. Das tut mir dann auch für die Autoren leid, weil ich ja selbst Schuld bin, dass ich die Bücher dann schlechter bewerte. Ich hab mir jedenfalls fest vorgenommen wirklich nur noch Bücher mit mindestens 100 Seiten zu lesen, alles drunter nur in Ausnahmefällen und so zwischen 100 und 150 Seiten nur dann, wenn es mir wirklich richtig richtig interessiert. ^^

      :D Ich hab den prozentualen Anteil nicht ausgerechnet, aber da es nur 79 Seiten sind... Wahrscheinlich schon. Viel Sex stört mich ja grundsätzlich nicht, aber er sollte halt... Sinn machen. Morgens um drei aufwachen, Sex haben, wieder einschlafen macht für die Handlung keinen Sinn. Punkt.

      Grüße :)

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    2. Haha, ja als ich mein Blogger Profil auf Google+ umgestellt habe, musste ich einen Nachnamen eingeben xD Da ich nicht meinen richtigen verwenden wollte, habe ich den eines Charktes eines Computerspiels verwendet (Luna The Moonrider)...aber hey, zu mir passt der viel besser, ergibt schließlich eine Alliteration xD

      Haha, das mit dem Buchsex hast du gut formuliert. Ich freu mich bei manchen Charakteren auch darüber, überhaupt wenn man es sich für sie wünscht, aber irgendwann reicht es dann mal wirklich, vor allem wenn es die Handlung mehr aufhält, als sonst was. Daher wäre das Erotik Genre, das quasi davon lebt wohl nichts für mich^^

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    3. Vor diesem Problem habe ich auch gestanden...^^ Mein Nachname beginnt mit W deshalb hab ich mich erst immer J. Wauwau genannt, aber das war mir auch zu doof. Jetzt mit dem Blog geht das ganz gut^^

      Ja, eben. Es muss halt einfach zum Inhalt passen. Da gibt es aber auch durchaus Unterschiede in dem Genre (wie überall). Es gibt schon Bücher die man ins Erotik-Genre stecken kann, aber wo trotzdem viel Sex vorkommt, der in das Gesamtkonzept passt. Aber ich verstehe auch durchaus, wenn man keine Lust auf so was hat.

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  2. Hallo Julia,

    das Buch habe ich auch gelesen und stimme mit Deiner Rezi voll überein. :)

    Mir war das echt zu kurz. Da war viel drin, wurde aber nicht ausgearbeitet und auch wie Chris und Aaron zusammen kommen, das ging mir alles zu schnell. Da hätten es ruhig 100 Seiten mehr sein können. Wäre besser gewesen.

    LG Sabrina

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    1. Freut mich zu hören :)
      Ja, genau das hat mich dann auch gestört. Immerhin waren da vorher schon Gefühle für Aaron, sonst wäre das ja noch schlimmer gewesen.
      Das blöde finde ich halt, dass es hier wirklich noch richtig Möglichkeiten gibt. Das Thema ist sehr spannend und aktuell und ich hatte auch den Eindruck das Moritz Hohenberg sich damit auskennt. Aber nun ja... ist halt so.

      Grüße,
      Julia

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  3. Hey,

    ich habe gerade etwas Zeit, also dachte ich, drehe ich den Spieß mal rum und schreibe dir auch mal den ein oder anderen Kommi. :D

    Ich hab mich damals gegen das Buch entschieden und kann dir gar nicht sagen, wieso genau. Ich finde, das Cover vermittelt schon den Eindruck von so einem harten Buisnessman und darauf habe ich ja so überhaupt keine Lust. Und du bestätigst meine Vermutung ja jetzt auch.
    Irgendwie nimmt das auch der ganzen Geschichte den Zauber, wenn einem die Charaktere unsympathisch sind. Muss echt nicht sein!

    Ich finde es immer schade, wenn kurze Geschichten wenig ausführlich sind. Das geht nämlich auch anders. Manchen gelingt es, eine kurze Szene in all ihren Details auf wenigen Seiten zu schildern, so dass man das Gefühl hat, viel mehr Seiten vor sich zu haben. Offenstichlich ist es also möglich und ich frage mich dann immer, warum das nicht jeder Autor bei seinen Kurzgeschichten versucht. Nur, weil etwas kurz ist, muss es ja nicht automatisch schlecht sein. Man muss sich nur Mühe geben, auch einer kurzen Geschichte das gewisse Etwas zu verleihen. Ich finde das immer schade - vor allem, wenn die Geschichte eigentlich vom Inhalt her das Potential hätte, richtig gut zu werden.

    Grüße,
    Jules :)

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    1. Hallo Jules,

      das freut mich aber, dass du mal vorbei schaust :)
      Ja, da hast du Recht. Ich kann auch Bücher bei denen ich den Charakter nicht mag nicht gut bewerten, selbst wenn alles andere top ist. Im Nachhinein empfinde ich ihn gar nicht mehr als so ätzend, aber während des Lesen.... na ja.

      Nein, das nicht. Man kann ja sogar mit Kurzgeschichten den Literaturnobelpreis bekommen. ;) Für mich sind KGs aber einfach nichts, das merk ich leider immer wieder.

      Einen schönen Sonntagabend noch,
      Julia

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