Titel: Verraten und Verkauft
Seiten: 245
Verlag: MAIN Verlag
Genre: Gay-Romance(-"Thrill")
Inhalt:
Marc ist ein aufstrebender Rechtsanwalt. Als er einen neuen Klienten vertritt, scheint zunächst alles wie ein ganz normaler Fall auszusehen. Noch bevor er anfangen kann, sich in die Materie einzuarbeiten, wird Marc mit Widersprüchen konfrontiert. Sie stellen sein Können auf eine harte Probe.
Zur gleichen Zeit lernt er den frechen und charismatischen Eric kennen. Marc ist von dem jungen Mann fasziniert. Kurz darauf erfährt er, dass Eric in seinen neuen Fall involviert ist. Damit hatte er nicht gerechnet. Er lässt sich von ihm immer tiefer in seinen Bann ziehen und bemerkt erst viel zu spät, dass er sich in ein Netz aus Intrigen und Erpressung verstrickt. Dabei verwandelt sich Marcs Faszination für Eric allmählich in Verlangen, und beide finden sich in einem verwirrenden Gefühlschaos wieder. Doch darf es Liebe zwischen ihnen geben?
Auch die Gegenspieler sind nicht untätig und haben begonnen, ihre Spuren zu verwischen. Selbst vor Mord schrecken sie nicht zurück. (Original Klappentext)
Meine Meinung:
Gemeinsam mit anderen Bloggern durfte ich dieses Buch noch vor Erscheinen lesen und war gleich gespannt auf die angekündigte Mischung aus Spannung, Liebe und Action. Damit kann man mich immer locken.
Im Nachhinein betrachtet, fasst der Klappentext die Geschichte sehr gut zusammen, auch wenn ich sagen muss, dass er mich in die Irre geführt hat. Vor allem der Satz „Doch darf es Liebe zwischen ihnen geben?“ hat mich einen ganz anderen Handlungsverlauf vermuten lassen.
Diese Frage stellt sich nämlich gar nicht so sehr in dem Buch, denn der einzige Grund warum es eventuell keine Liebe zwischen Eric und Marc geben dürfte, ist die Beziehung von Eric zu Marcs Klienten. Für mich kein richtiger Grund.
Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut, das Cover finde ich ansprechend, vor allem die Gestaltung des Titels finde ich klasse. Dies findet sich auch in den Kapitelunterteilungen wieder, was die Sache schön rund macht. Der Titel ist so eine Sache. Der Ausdruck kommt zwar durchaus im Buch vor, was auf jeden Fall positiv zu bemerken ist, dennoch sehe ich persönlich keinen großen Zusammenhang zur gesamten Geschichte.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, man kann der Geschichte durch einfache nicht allzu verschachtelte Sätze sehr gut folgen. Die Spannung ist an einige Stellen durchaus auch gegeben, ebenso wie einiges an Blut und Gewalt. Wer aber wie in einem reinen Krimi einen Fall erwartet, den es zu lösen gilt, ist hier eher an der falschen Adresse. Ziemlich schnell wird erläutert welche Aufgabe Marc für seinen neuen Klienten erfüllen soll: Seine Unschuld beweisen und ihn somit aus dem Gefängnis befreien. Der wahre Täter wird gleich von dem Klienten benannt, wirkliche Beweise liefert letzterer aber scheinbar nicht. Richtig ermitteln tut Marc meiner Meinung nach nicht, der Zufall oder das Schicksal (woran man auch immer glaubt) spielt ihm mehr oder weniger in die Hände, den Rest erledigt ein Privatermittler. Kurz gesagt: Ein bisschen schade ist es, dass in der Geschichte keine wirkliche Spannung durch Ermittlung und die Frage nach dem Wie und Warum aufkommt, so wie ich man es von einem Krimi erwarten würde.
Die Protagonisten, allen voran Eric und Marc, sind in den meisten Punkten sehr gut ausgearbeitet. Mir jedenfalls sind sie nicht unsympathisch, wobei ich aber auch nicht restlos begeistert von ihnen bin. Marc war mir hier und da ein bisschen zu wankelmütig, einerseits interessiert es ihn mal gar nicht, wenn man eine Waffe auf ihn richtet, aber dann wieder lässt er sich so leicht übertölpen, das ich mich frage wie er als Anwalt überleben will. Bei Eric gibt es eine Stelle wo ich sein Motiv nicht so ganz verstehe. Gegenüber Marc behauptet er, dass er dessen Klient hasst und nichts mehr mit ihm zu tun haben will, ist aber überzeugt von der Unschuld des Klienten, die Marc ja beweisen soll. Zwar kann ich mir eventuell denken warum das so ist, erklärt wird das aber nicht.
Für die Fehler im Buch ziehe ich keinen Punkt ab, da das Leseexemplar noch nicht lektoriert war, hoffe aber, dass diese in dem fertigen Buch verschwunden sind.
Auch wenn sich das meiste vielleicht ein bisschen negativ anhört, hat mich die Geschichte gut unterhalten und ich habe sie sehr schnell gelesen (ein gutes Zeichen!). Im großen und ganzen hat mir einfach der Pep gefehlt. Etwas wo ich sage: Wow, das Buch ist so klasse, das musst du unbedingt lesen.
Fazit:
Diese Gay-Romance lässt sich mit 117 Seiten sehr schnell lesen und unterhält einen für kurze Zeit gut. Das gewisse Etwas fehlt leider, Action ist vorhanden, Romance ist vorhanden, nur der Krimi-Teil hätte für mich vor allem was die Ermittlungsarbeit angeht besser ausgebaut sein können. Die Charaktere sind ganz nett, aber auch nur durchschnitt.
3,5/5 Punkte
Hm, ja ok, also dass der Krimi-Part bei Romance dann untergeht, hatte ich ja fast befürchtet. Hab die Erfahrung auch schon gemacht... Und schade eigentlich auch, dass es eine extra Genreschublade für Gay Romance gibt/geben muss. Also das geht jetzt nicht an dich, nicht falsch verstehen, ich weiß ja, dass du das nicht extra so eingeordnet hast, sondern dass das tatsächlich ein eigenes Genre ist. In einer perfekten Welt gäbe es einfach nur Romance-Thrill und es wäre egal, ob nun hetero, schwul oder lesbisch. Aber in einer perfekten Welt wäre auch alles rosarot, zuckersüß, es gäbe Einhörner, Frieden und Toleranz! ;)
AntwortenLöschenAn sich war das Verhältnis ganz gut ausgewogen, es war für mich eher wenig Krimi, weil einfach nicht... ermittelt wurde. Es waren für mich eher Spannungselemente, als wirklich Krimi. Wobei das auch einfach Definitionssache ist.
LöschenNein, ist schon okay. Ehrlich gesagt, hab ich noch nie über diesen speziellen Umstand nachgedacht. Danke auf jeden Fall für diesen gedanklichen Anstoß! In meiner perfekten Welt wäre tatsächlich egal welche Sexualität, Religion, Hautfarbe oder was auch immer hat, aber deswegen würde es da noch lang kein Glitter und Pink geben :D Aber ich weiß schon was du sagen willst und ich stimme dir auf jeden Fall zu! Leider macht es für viele Menschen immer noch einen sehr großen Unterschied.