Dienstag, 7. Oktober 2014

Rezension ~ Goldstück

Autorin: Anne Hertz
Titel: Goldstück
Seiten: 368
Verlag: Knaur
Genre: Liebesroman 






Inhalt:
Maike ist 30, durch ihr Examen gefallen, frisch getrennt und jobbt in einem Sonnenstudio. Das passt ihr überhaupt nicht, da sie lieber glücklich verliebt, beruflich erfolgreich und total beliebt wäre. So wie Kiki. Ihre Cousine. Diese ist selbstständiger Coach und der festen Überzeugung, dass jeder das bekommen kann, was er sich wünscht. Man muss es eben einfach nur wollen. Doch wer zu viel will oder beim verzweifelt wollen nicht aufpasst... bekommt etwas, das er vielleicht gerade nicht wollte.

Meine Meinung:
Cover und Titel finden selten Erwähnung in meinen Rezensionen, hier muss das aber mal passieren. Der Titel passt sehr gut zum Inhalt des Buches, was man bei so einem allgemein gehaltenen Begriff nicht unbedingt erwarten würde. Vor allem aber das Cover finde ich sehr passend, was mich richtig überrascht hat. Es wirkte für mich fast wie ein typisches Cover aus dem Liebesgenre, ähnlich wie die „blauen Bücher“ ein paar Wolken, vielleicht noch ein anderes Symbol – kann alles oder nichts heißen. Hier passt das Bettelarmband aber wirklich gut!

Hauptperson Maike ist unzufrieden. Mit allem. Und Schuld sind immer die anderen. Selten gab es einen Charakter der mich mehr genervt hat als sie. Sie versinkt in Selbstmitleid, heult ständig rum, immer sind alle anderen Schuld. Ich meine, sie ist durchs Examen gefallen und dann hat sie einfach so ihr Freund Gunnar verlassen, in ihrer schwersten Zeit. Da kann sie ja wohl bitteschön ein bisschen Rücksichtnahme erwarten und muss sich nicht die Vorwürfe ihrer Cousine Kiki anhören... Nein, mit Maike bin ich so gar nicht warm geworden.

Inhaltlich hält die Geschichte ein paar gute Ansätze bereit, ist aber im großen und ganzen zu vorhersehbar. Maike bekommt von ihrer Cousine ein kostenloses Coaching geschenkt, bei dem Kiki ihr erklärt, dass sie etwas nur wirklich wollen muss um es auch tatsächlich zu bekommen. Eine wichtige Rolle spielt hier das häufig erwähnte Gesetz der Anziehung:

 „Wenn du gut drauf bist, fallen dir hauptsächlich die Dinge ins Auge, die dich in deiner positiven Stimmung bestätigen. Gleiches passiert natürlich auch wenn es dir schlechtgeht – dann richtest du deine Aufmerksamkeit viel stärker auf Sachen und Ereignisse, die dir beweisen, dass du wirklich Grund zum Trübsal blasen hast.“ (S. 51) 

An diesem Zitat mag zwar etwas dran sein, wahrscheinlich hat jeder schon einen Tag gehabt wo alles schief geht. Dennoch wird es mir in dem Buch einfach zu weit getrieben. Maike bekommt die Aufgabe ihre Wünsche zu notieren, sie zu visualisieren und dann die Augen nach passenden Gelegenheiten aufzuhalten. Sie wünscht sich einen Anruf von ihrem Ex, beruflichen Erfolg, Geld usw. Wahrscheinlich wenig überraschend, dass das was sie sich wünscht auch eintrifft. Mir ist das zu einfach, selbst für einen Roman. Warum gibt es denn noch Krieg, wenn ich bloß schreiben muss „Die Menschen sollen in Frieden leben“, dann stelle ich es mir vor und zack, ab morgen herrscht überall Waffenruhe.
Insgesamt war es mir einfach ein bisschen zu esoterisch und zu vorhersehbar, wobei aber wie gesagt gute Ansätze dabei waren.

Das Ende war leider auch absolut nicht überraschend und viel zu einfach. Die Konflikte werden ganz ohne Probleme gelöst, was wirklich unrealistisch ist. Ein Charakter hat ein großes Vertrauensproblem und verabscheut nichts mehr als Lügen. Am Ende, verzeiht er Maike einfach so, obwohl (fast) alles zwischen ihnen auf einer Lüge aufbaut. Er sagt zwar auf Maikes Nachfrage hin, dass er noch sauer ist, aber bemerkt hab ich das so gar nicht.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, was vor allem daran liegt, das man gerade am Anfang ein bisschen raus hören konnte, dass Anne Hertz aus Düsseldorf kommt. Auch wenn ich mit dem Inhalt und Maike so meine Probleme hatte, habe ich das Buch doch recht schnell gelesen, weil der Schreibstil so locker leicht ist. Erzählt wird aus Maikes Sicht, weshalb es gut möglich ist mal ein paar flapsige Bemerkungen einzubauen.

Fazit:
Der flüssige, lockere Schreibstil macht das Lesen von „Goldstück“ sehr angenehm, auch wenn sonst die Hauptprotagonistin ziemlich nervt mit ihrer Mitleidstour. Inhaltlich war einiges vorhersehbar und für mich einen Ticken zu esoterisch.

3/5 Punkte

2 Kommentare:

  1. Dein Fazit trifft leider auf viele Bücher dieser Autorin zu...

    Liebe Grüße,
    Celly von I date books

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    1. Das ist ja schade. Aber Goldstück war sowieso mein einziges Buch von Anne Hertz und dann hat sich das auch erledigt ;)

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