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Die Austellung beinhaltet viele wirklich interessante Schätze. Beispielsweise werden unterschiedliche religiöse Schriften vorgestellt, wie kunstvoll verzierte Bibeln, ein Koran oder auch die Thora, die nicht mit den Händen angefasst werden darf. Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Materialien, auf denen Schriften veröffentlich werden können, Papyrus, Bambus und vieles mehr. Da ich mich aber nicht so schön ausdrücken kann, mache ich es mir einfach und zitiere euch den offiziellen Text:
"Als Schaufenster der Deutschen Nationalbibliothek bietet die neue Dauerausstellung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums Einblick in 5000 Jahre Mediengeschichte der Menschheit. Im Erdgeschoss des Erweiterungsbaus ist hinter der riesigen Glasfassade eine „Erlebniszone“ entstanden, die zur Erkundung früher Kommunikationsformen, Erinnerungstechniken und Schriftsysteme, „alter“ Buchformen, Aufzeichnungstechniken und mittelalterlicher Buchkunst einlädt, die die Fortschrittsleistung von Johannes Gutenberg hinterfragt, „Lesewelten“ eröffnet, von unterschiedlichen Zensurfällen berichtet und Meisterleistungen moderner Buchkunst vorstellt. Bei der Erschließung der lexikalisch aufbereiteten Meilensteine der Industrialisierung im 19. Jahrhundert und der rasanten Medienentwicklung vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute, bei der das Buch seine Rolle als Leitmedium verliert und mit Radio, Fernsehen und digitalen Netzwelten konfrontiert wird, kann und soll der Ausstellungsbesucher selbst aktiv werden." (Quelle: dnb)Die Ausstellung beginnt schon sehr spannend mit Memoketten, die ich euch leider nicht zeigen kann, weil ich mich nicht getraut habe diese zu fotografieren. Auf der Seite des Museums könnt ihr ein Bild finden. Ich finde es wirklich interessant, dass Redner sich mit solchen Ketten Erinnerungsstützen gebastelt haben, damit sie sich an all die Geschichten erinnern konnten, die sie erzählen wollten. Ähnliche Schnüre gibt es auch um Einladungen zu Beerdigungen oder Hochzeiten auszusprechen. Auch meine Mutter konnte sich daran erinnern, dass bei Feiern in ihrer Familie (als sie noch klein war) ein Verwandter so eine Schnur hatte und Einladungen ausgesprochen hat. Vielleicht kommt daher auch die Redewendung sich einen Knoten ins Taschentuch zu machen, um sich an etwas zu erinnern?
Ebenfalls ansprechend war die Vorstellung der verschiedenen Schrifttypen die man für alles mögliche benutzen kann. Hat sich nicht jeder schon mal gefragt, warum in Word so viele Schriften installiert sind und was man damit bitte schön alles machen soll? Es gibt für jeden Zweck unterschiedliche Schriften, sei es für Werbung, Zeitungsartikel (ja, "Times New Roman" oder auch "Times" leitet sich wirklich von der bekannten Zeitung ab) oder Nummernschilder (echt Fälschungssicher!).
Dass Not erfinderisch macht, zeigen Tarnschriften aus der Zeit des zweiten Weltkriegs. Im Ausland wurden solche harmlos klingenden Schriften hergestellt und dann nach Deutschland geschmuggelt um gegen die nationalsozialistische Diktatur zu demonstrieren. Zum Beispiel entwickelt man eine "Anleitung zur Gesichtsmassage" mit einer Tube Nivea vorne drauf oder wie hier zu sehen, funktioniert man eine Tüte mit Tomatensamen um.
Zum Schluss muss natürlich auch auf die Rolle von Harry Potter in der Ausstellung aufmerksam gemacht werden. Wie schon in dem Zitat zu lesen ist, verliert das Buch seine Rolle als Leitmedium. Dies war sehr schön dargestellt in einer langen Vitrine, die im dunkeln gehalten wurde und nach und nach wurden einzelne Abschnitte beleuchtet (wobei die Zeitspanne hier hätte länger sein können). Es gab Zeitschriften (Mickey Maus und Bravo), ein Kinderradio, aber eben auch ein Notebook. Dazu gab es dann Informationen zu dem Medium und wann und wie häufig die Kinder damit in Kontakt kommen. Welche Rolle spielt nun Harry Potter? Daran wurde deutlich gemacht, wie sehr manche Bücher medienübergreifend vermarktet werden. Es reicht nicht mehr sieben Bücher zu drucken, vielleicht eine Sonderausgabe als netten Schuber. Man dreht Filme, entwickelt Computerspiele, baut die Figuren aus Lego nach und so weiter.
Ich weiß, es ist ein bisschen viel Text und wenig Bilder, aber schaut es euch doch einfach selbst an. Wenn ihr mal in Leipzig seid, lohnt sich ein kurzer Besuch. Die Ausstellung ist informativ, aber nicht so groß das man viel Zeit "verliert" und das beste: sie ist kostenlos! Wenn es euch also nicht gefällt, oder ihr nur Interesse an wenigen Stücken habt, könnt ihr ganz schnell weitergehen ohne euch über verlorenes Geld ärgern zu müssen. Falls ihr nicht nach Leipzig kommt, aber dennoch Interesse an der Ausstellung habt, empfehle ich euch die Virtuelle Ausstellung. Hier könnt ihr euch nach Themengebieten unterteilt einige Ausstellungsstücke anschauen und weitere Informationen erhalten.
Ein wirklich sehr informativer und interessanter Bericht der andere Art!
AntwortenLöschenDa Leipzig ja nicht so weit entfernt von mir ist, werde ich die Ausstellung auf jedem Fall im Hinterkopf behalten.
Liebe Grüße,
Lyrica
Danke sehr :) Wenn man grad mal da ist und Interesse daran hat, lohnt es sich auf jeden Fall. Um extra deswegen hinzufahren ist die Ausstellung dann vielleicht doch zu klein.
LöschenGrüße:)
Das klingt wirklich toll! :) Danke für den Tipp, bei meinem nächsten Besuch in Leipzig sollte ich mir das mal auf die Liste setzen, thematisch lockt mich das sehr!! :D Und ich bin viel zu selten mal in einem Museum unterwegs! ^^
AntwortenLöschenEine sehr gute Idee :) Da die Ausstellung auch nicht so groß ist, kann man das getrost mit anderen Aktivitäten verbinden. Das schöne ist ja, es hat nicht mal diesen verstaubten Museumscharakter, da es sehr offen und hell ist. ;)
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