Samstag, 19. Juli 2014

Rezension ~ Tajo@Bruns_LLC

Titel: Tajo@Bruns_LLC - Das Herz des Löwen
Autorin: Bianca Nias
Reihe: Gestaltwandler Familie Bruns #1
Verlag: Dead Soft
Seiten: 351 Seiten
Genre: Gay- Fantasy




Inhalt:
Marc ist eigentlich ein eher ruhiger Zeitgenosse, dessen Leben fast ausschließlich aus Computern besteht. Sei es privat oder beruflich, er programmiert, spielt oder surft im Internet. Als er den attraktiven Tajo kennen lernt, wird sein Leben komplett durcheinander gebracht. Plötzlich nimmt der Computer nicht mehr den ersten Platz in seinem Leben ein und unerwartet schweben er und seine neue Familie in großer Gefahr. Denn Tajo ist ein Gestaltwandler und benötigt plötzlich Marcs Hilfe, die Hilfe eines gewöhnlichen Menschen.

Meine Meinung:
Ich habe mich mit diesem Buch auf ziemlich neues Terrain gewagt, weil ich überhaupt kein Fantasyleser bin, nehmen wir mal Harry Potter und die Tribute von Panem davon aus. Zwar wird dieses Buch sicher nicht ausschlaggebend dafür sein, dass ich jetzt nur noch in diesem Genre lese, aber es hat mir entgegen meiner ersten Zweifel doch gut gefallen.

Die Geschichte ist spannend und abwechslungsreich. Es tauchen immer neue Gestaltwandler auf und man fragt sich, wer es auf Tajo und seine Familie abgesehen hat. Fasziniert hat mich besonders, wie gut die Gestaltwandler organisiert sind, sie unterhalten eigene Krankenhäuser und sie üben die unterschiedlichsten Berufe aus, wodurch sie eine ganz eigene Gemeinschaft bilden. Im Grunde, müssten sie gar nichts mit den normalen Menschen zu tun haben. Außerdem hat mir gefallen, dass die Gestaltwandler als Menschen ihren Gestalten ähnlich sind. Einerseits was das Aussehen betrifft, andererseits aber auch die charakterlichen Züge. Wüsste man zuvor nicht, dass Tajo sich einen Löwen verwandeln kann, sondern müsste man raten, könnte man durch seinen Charakter schnell auf eine Raubkatze schließen.

Die Handlung spielt anfangs in Hessen, später dann in Südafrika. Ohne je da gewesen zu sein, konnte ich mir den südafrikanischen Handlungsort sehr gut vorstellen, was mir bei dem hessischen Dorf nicht so gut gelungen ist. Tajos Familie besitzt dort einen verlassenen Bauernhof, dessen Stall zu einer Computerzentrale umgebaut wird. Mehrfach wurde beschrieben, dass dieser Stall mit den Computern an eine NASA-Schaltzentrale erinnert, was ich mir einfach nicht vorstellen konnte. Dies aber nur als Kleinigkeit.

Die größten Probleme hatte ich leider mit Marc. Er ist die meiste Zeit wirklich sympathisch und gar nicht so nerdig wie er sich selbst beschreibt. Intelligent und computerbesessen, aber nicht nerdig. Es gibt nur zwei Stellen, eine kleinere und eine größere, wo er mir so überhaupt nicht gefallen hat, das sich das leider auf das ganze Buch ausgewirkt hat. Ich möchte hier nur das große Manko erwähnen. Als Marc erfährt, dass Tajo und seine Familie Gestaltwandler sind, passiert: nichts. Gar nichts. Er fragt nicht nach, er wundert sich nicht, er akzeptiert diese Tatsache vorbehaltlos und gibt spontan sein Leben auf. Fertig. Das muss man sich mal vorstellen, da sitzt einem ein gut aussehender junger Mann gegenüber, den man durchaus sympathisch findet (die Rede ist von Jon, Tajos jüngerem Bruder) und verwandelt sich einfach so in einen Löwen. Nach der Verwandlung bittet er um Hilfe, dafür muss man aber alles aufgeben: Job, Wohnung, einfach alles. Und Marc sagt einfach ja. Ihm kommt es nicht komisch vor, dass Jon sich in einen Löwen verwandelt, obwohl er zuvor ordentlich einen gebechert hat. Fragt man sich da nicht erst mal ob der Alkohol einem einen Streich spielt? Überlegt man nicht erst mal ob man wirklich seinen gut bezahlten Job aufgeben will? Erbittet man sich nicht Bedenkzeit? An diesem Punkt konnte ich Marc einfach nicht verstehen, sodass ich ihn zwar später immer noch oder wieder nett fand, aber nicht mehr. Er hat einfach seine Glaubhaftigkeit verloren.

Die anderen Charaktere (es sind schon einige) haben mir auch meist gut gefallen. Meine Lieblinge sind Jon, Tajos Bruder und Devon, Jons alter Schulfreund. Zu ihnen habe ich mehr Zugang gefunden als zu Tajo und Marc, keine Ahnung warum. Gut, warum sie mir besser gefallen haben als Marc ist klar, was Tajo angeht... Er ist durchaus ein guter Hauptcharakter, aber ich glaube mit Buchcharakteren ist es wie mit realen Menschen. Manche schließt man sofort in sein Herz, manche hasst man gleich leidenschaftlich und bei anderen braucht man länger um mit ihnen warm zu werden. Tajo gehört wohl in Kategorie drei.

Fazit:
Insgesamt eine spannende, abwechslungsreiche und fantasievolle Gay-Romance, die für mich einen großen Kritikpunkt hat: Marc. Sein absolut nicht nachvollziehbares Verhalten relativ zu Beginn, schmälert Sympathie und Verständnis für ihn.
Vermutlich im Herbst wird der zweite Teil erscheinen, in dem es um Jon gehen wird. Darauf freue ich mich sehr, vielleicht werde ich dann auch mit Tajo warm.

4/5 Punkte

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