Autorin: Bianca Nias
Reihe: Gestaltwandler Familie Bruns #1
Reihe: Gestaltwandler Familie Bruns #1
Verlag: Dead Soft
Seiten: 351 Seiten
Genre: Gay- Fantasy
Inhalt:
Marc ist eigentlich ein eher ruhiger
Zeitgenosse, dessen Leben fast ausschließlich aus Computern besteht.
Sei es privat oder beruflich, er programmiert, spielt oder surft im
Internet. Als er den attraktiven Tajo kennen lernt, wird sein Leben
komplett durcheinander gebracht. Plötzlich nimmt der Computer nicht
mehr den ersten Platz in seinem Leben ein und unerwartet schweben er
und seine neue Familie in großer Gefahr. Denn Tajo ist ein
Gestaltwandler und benötigt plötzlich Marcs Hilfe, die Hilfe eines
gewöhnlichen Menschen.
Meine Meinung:
Ich habe mich mit diesem Buch auf
ziemlich neues Terrain gewagt, weil ich überhaupt kein Fantasyleser
bin, nehmen wir mal Harry Potter und die Tribute von Panem davon aus.
Zwar wird dieses Buch sicher nicht ausschlaggebend dafür sein, dass
ich jetzt nur noch in diesem Genre lese, aber es hat mir entgegen
meiner ersten Zweifel doch gut gefallen.
Die Geschichte ist spannend und
abwechslungsreich. Es tauchen immer neue Gestaltwandler auf und man
fragt sich, wer es auf Tajo und seine Familie abgesehen hat.
Fasziniert hat mich besonders, wie gut die Gestaltwandler organisiert
sind, sie unterhalten eigene Krankenhäuser und sie üben die
unterschiedlichsten Berufe aus, wodurch sie eine ganz eigene
Gemeinschaft bilden. Im Grunde, müssten sie gar nichts mit den
normalen Menschen zu tun haben. Außerdem hat mir gefallen, dass die
Gestaltwandler als Menschen ihren Gestalten ähnlich sind. Einerseits
was das Aussehen betrifft, andererseits aber auch die charakterlichen
Züge. Wüsste man zuvor nicht, dass Tajo sich einen Löwen
verwandeln kann, sondern müsste man raten, könnte man durch seinen
Charakter schnell auf eine Raubkatze schließen.
Die Handlung spielt anfangs in Hessen,
später dann in Südafrika. Ohne je da gewesen zu sein, konnte ich
mir den südafrikanischen Handlungsort sehr gut vorstellen, was mir
bei dem hessischen Dorf nicht so gut gelungen ist. Tajos Familie
besitzt dort einen verlassenen Bauernhof, dessen Stall zu einer
Computerzentrale umgebaut wird. Mehrfach wurde beschrieben, dass
dieser Stall mit den Computern an eine NASA-Schaltzentrale erinnert,
was ich mir einfach nicht vorstellen konnte. Dies aber nur als
Kleinigkeit.
Die größten Probleme hatte ich leider
mit Marc. Er ist die meiste Zeit wirklich sympathisch und gar nicht
so nerdig wie er sich selbst beschreibt. Intelligent und
computerbesessen, aber nicht nerdig. Es gibt nur zwei Stellen, eine
kleinere und eine größere, wo er mir so überhaupt nicht gefallen
hat, das sich das leider auf das ganze Buch ausgewirkt hat. Ich
möchte hier nur das große Manko erwähnen. Als Marc erfährt, dass
Tajo und seine Familie Gestaltwandler sind, passiert: nichts. Gar
nichts. Er fragt nicht nach, er wundert sich nicht, er akzeptiert
diese Tatsache vorbehaltlos und gibt spontan sein Leben auf. Fertig.
Das muss man sich mal vorstellen, da sitzt einem ein gut aussehender
junger Mann gegenüber, den man durchaus sympathisch findet (die Rede
ist von Jon, Tajos jüngerem Bruder) und verwandelt sich einfach so
in einen Löwen. Nach der Verwandlung bittet er um Hilfe, dafür muss
man aber alles aufgeben: Job, Wohnung, einfach alles. Und Marc sagt
einfach ja. Ihm kommt es nicht komisch vor, dass Jon sich in einen
Löwen verwandelt, obwohl er zuvor ordentlich einen gebechert hat.
Fragt man sich da nicht erst mal ob der Alkohol einem einen Streich
spielt? Überlegt man nicht erst mal ob man wirklich seinen gut
bezahlten Job aufgeben will? Erbittet man sich nicht Bedenkzeit? An
diesem Punkt konnte ich Marc einfach nicht verstehen, sodass ich ihn
zwar später immer noch oder wieder nett fand, aber nicht mehr. Er
hat einfach seine Glaubhaftigkeit verloren.
Die anderen Charaktere (es sind schon
einige) haben mir auch meist gut gefallen. Meine Lieblinge sind Jon,
Tajos Bruder und Devon, Jons alter Schulfreund. Zu ihnen habe ich
mehr Zugang gefunden als zu Tajo und Marc, keine Ahnung warum. Gut,
warum sie mir besser gefallen haben als Marc ist klar, was Tajo
angeht... Er ist durchaus ein guter Hauptcharakter, aber ich glaube
mit Buchcharakteren ist es wie mit realen Menschen. Manche schließt
man sofort in sein Herz, manche hasst man gleich leidenschaftlich und
bei anderen braucht man länger um mit ihnen warm zu werden. Tajo
gehört wohl in Kategorie drei.
Fazit:
Insgesamt eine spannende,
abwechslungsreiche und fantasievolle Gay-Romance, die für mich einen
großen Kritikpunkt hat: Marc. Sein absolut nicht nachvollziehbares
Verhalten relativ zu Beginn, schmälert Sympathie und Verständnis
für ihn.
Vermutlich im Herbst wird der zweite Teil erscheinen, in dem es um Jon gehen wird. Darauf freue ich mich sehr, vielleicht werde ich dann auch mit Tajo warm.
4/5 Punkte
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